Imam Musa al-Kazim (ع)
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Allgemeines
Imam Musa al-Kazim (ع) wurde am Sonntag den 7. Safar im Jahre 128 nach der Hijra geboren. Seine Mutter war Hameda und berichtete über seine Geburt: „Als mein Sohn zur Welt kam senkte er direkt seinen Kopf zu Boden und pries Allah; dies ist ein Zeichen der Imame“
Das Leben des Imams (ع) kann in zwei Abschnitte gegliedert werden:
1. Die Zeit (20 Jahre) während sein Vater Imam war
2. Die Zeit des Kampfes bzw. Gefangenschaft
Über seine Moral
Er hatte einen schwachen und dünnen Körper, aber eine sehr starke Seele. Er trug unter seinen Gewändern alte, kaputte Kleidung. Er ging zu Fuß und grüßte die Menschen und liebte und respektierte seine Familie. Er kümmerte sich um die Armen und Kranken und verteilte in der Nacht Essen an die Bedürftigen ohne jedoch, dass sie ihn erkannten.
Einer seiner Freunde sagte über ihn: „Die Feinde schämten sich aufgrund seiner hohen Moral und seinem edlen Verhalten.“
Es lebte ein Mann in Medina, welcher wann immer er den Imam sah, ihn anhielt und sich über ihn lustig machte. Die Freunde des Imams sagte: „Erlaube uns, ihn zu zurechtzuweisen.“ Jedoch sagte der Imam: „Lasst ihn alleine und schadet ihm nicht.“ Einige Tage verstrichen und es gab keine Neuigkeiten über ihn. Der Imam erkundigte sich nach seinem Befinden. Man sagte ihm, dass er außerhalb von Medina zu seinen Feldern gegangen sei. Der Imam (ع) ritt mit dem Pferd zu seinen Feldern. Als der Mann den Imam sah, schrie er von weitem: „Betrete nicht mein Feld; Ich bin ein Feind von dir und deinen Vorvätern.“ Der Imam (ع) kam näher und begrüßte ihn und befragte ihn nach seiner Gesundheit und seinem Wohlergehen und sprach freundlich zu ihm: „Wieviel hast du für die Felder bezahlt?“ Der Mann antwortete: „100 Dinars“. Weiter fragte der Imam (ع): „Wie viel Gewinn erwartest du von dem Feld?“ Der Mann sagte: „200 Dinars.“ Der Imam (ع) zog einen Beutel aus der Tasche, der 300 Dinars enthielt und gab ihm das und sagte: „Nimm das, und die Früchte der Felder sollen auch deine sein.“ Der unhöfliche und freche Mann schämte sich zutiefst. Als der Imam (ع) nach Medina zurückkehren wollte, sagte er: „Vertreibe den Teufel von dir auf diese Weise“. Dies ist der wirkliche Grund warum der Imam als „Kazim“ bekannt wurde. Kazim, jemand der den Teufel mit guten Taten vertreibt.
Sein edles Verhalten
Imam Musa al-Kazim (ع) war bekannt und beliebt unter den Menschen für seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft wie z.B. dass er eintausend Sklaven die Freiheit zurückgab. Er half denen, die in Schwierigkeiten kamen und löste ihre Probleme und zahlte ihre Schulden. Ibn e Sheher Ashoob überlieferte, dass eines Tages „Mansoor“ den Imam in seinen Palast am Nowruztag (Feiertag) her kommen ließ und ihm die aufbewahrten Geschenke bringen lies. Die Fürsten, Prokuristen, Reichen welche zur offiziellen Begrüßung kamen, brachten ihm Geschenke und stellten sie vor dem Imam auf Befehl von Mansoor. Ein Mann wurde Mansoor zur Seite gestellt, der alle Geschenke aufschrieb. Zum Schluss kam ein alter Mann und sagte: „Oh Sohn des Propheten. Ich habe nichts auf dieser Welt, was ich dir schenken kann, außer ein Paar Zeilen, die ich zu Ehren deines Großvaters gedichtet habe. Diese Zeilen möchte ich dir schenken.“
Der Mann rezitierte sein Gedicht und der Imam (ع) war sichtlich überwältigt von seinen Worten. Er befahl den Diener von Mansoor zu fragen, was alles mit den Geschenken gemacht werden soll. Der Diener kam zurück und sagte: „Der König sagt, dass dir all die Geschenke gehören.“ Daraufhin sah der Imam (ع) den alten Mann an uns sagte: „Als Andenken an deine Verse, welche du über meinen Großvater und sein Leiden gedichtet hast, möchte ich dir all diese Geschenke geben, damit du von Armut und Schwerstarbeit befreit wirst.“
Seine Art der Führung und Weisung
Einmal überquerte er eine Straße. Musik und Gesang drang aus einem Haus. Der Besitzer des Hauses war bekannt als Prokurist und hat sein Haus als ein Freudenzentrum für sich gemacht und war mit seinen „Freuden“ beschäftigt. Plötzlich kam eine Magd aus dem Haus und sah den Imam (ع). Sie stand still und grüßte ihn. Der Imam (ع) fragte sie: „Ist der Besitzer des Hauses ein Sklave oder ein freier Mann?“ Sie antwortete: „Ein freier Mann.“ Der Imam (ع) sagte: „Ja es ist klar und bekannt, dass er ein freier Mann ist. Wäre er ein Sklave, so hätte er Angst vor Gott und würde nicht solche Sachen machen.“ Die Magd ging zurück ins Haus und der Herr des Hauses fragte sie, warum sie so spät sei und sie überbrachte ihm die Worte des Imams. Der Mann schwieg einen Moment und sprang dann von seinem Platz auf und rannte barfuß hinter dem Imam her, um ihn einzuholen. Als er ihn erreichte, grüßte er ihn und entschuldigte sich bei ihm. Von diesem Moment an, verwandelte er sein Freudenhaus in ein Haus der Gottesanbetung. Als Erinnerung an diesen Tag, ging er nur noch barfuß und wurde daher „Busher Hafi“ genannt, was soviel bedeutet, wie Bushar, der barfuß wurde.
Seine Frömmigkeit und Gebete
Imam Musa (ع) war wohlbekannt für seine Frömmigkeit und Gebete, so dass immer wenn Menschen über ihn sprachen zu pflegen sagten: „Er ist ein Liebhaber der Gebete und Andachten“. Shablanji, ein Sunnitischer Gelehrter schrieb über ihn: „Imam Musa al-Kazim war der frömmste Mann in seiner Zeit. Er war der Weiseste, Gnädigste und Barmherzigste von allen. Er half und hörte den Geplagten zu und er war die meiste Zeit mit Gebeten und Andacht beschäftigt. Er pflegte immer zu sagen: „Oh Gott, mach meinen Tod einfach für mich und vergib mir am Tag des Gerichts.“ Er war so gottesfürchtig, dass er sogar Fazal den Wärter des Gefängnisses weinen ließ und auch die Hure, die man ihm schickte um ihn zu betören, damit Haroon einen Grund hatte ihn zu töten, war so überwältigt von seiner Gottesfurcht, dass sie weinend zurück kam und um seine Entlassung bat.
Seine erste Auswanderung nach Bagdad
Mansoor wurde im Jahre 158 nach der Hijra getötet und sein Sohn „Mehdi“ wurde der nächste Kalif. Er stellte sich nach Außen als einen religiösen Menschen dar, doch verbarg sein wahres Gesicht. Er ließ viele Shiiten frei, bezahlte jedoch die Dichter, welche über die Anhänger der Ahlul Bayt (ع) Lügen und Beschimpfungen schrieben. Er verschwendete die Steuern der Muslime für seinen privaten Luxus. Als Beispiel dafür gab er 50 Millionen Dirhams für die Hochzeit seines Sohnes aus. Als seine Spione ihn über die Bekanntheit und Beliebtheit des Imams informierten, wurde er besorgt und ließ den Imam von Medinah nach Bagdad bringen und dort ins Gefängnis werfen. Einmal nahmen die Beamte von Mahdi den Imam (ع) fest und brachten ihn ins Gefängnis von Bagdad. Dies geschah im Hause von Abu Kahlid, der sagte: „Der Imam sagte zu mir, sei nicht traurig, ich komme an diesem und jenem Tag zurück und warte an diesem bestimmte Platz auf mich. Und so geschah es, dass er genau an diesem Tage auch zurück kam. Ich war so glücklich und weinte vor Freude und küsste das Gesicht des Imams. Er sagte zu mir: „Oh Abu Khalil, sie werden mich wieder nach Bagdad bringen und ich werde von dieser Reise nicht zurück kommen.“ Als ich den Grund suchte, warum der Imam (ع) das erste Mal frei gelassen wurde, erfuhr ich, dass Imam Ali (ع) dem Kalifen Mahdi in jener Nacht erschienen ist und ihn sehr wütend angeschaut hat und mit ihm sehr harsch gesprochen hatte, so dass er Imam Musa (ع) frei ließ.
Der Imam (ع) war nach seiner ersten Freilassung sehr mit der Unterweisung in islamischen Angelegenheiten beschäftigt und kurze Zeit später verstarb der Kalif und sein Sohn Hadi kam an die Macht. Dieser verheimlichte nicht seinen Hass gegen die Shia und begann kurzer Hand gegen die Söhne Imam Alis (ع) vorzugehen. Das meist grausamste und schändlichste was er tat, war das Ereignis von „Fakh“ welches direkt nach den Ereignissen von Karbela kommt. Fakh ist ein Ort, an dem eine Schlacht von dreihundert Anhängern von Hussein Ibn Ali (ع) gegen den Kalifen erhoben. Die Soldaten von Hadi besiegten die Aufständischen auf eine solch grausame und brutale Weise durch Massakrieren und Kopfabschlagen. Die Gefangenen dieser Schlacht wurden ermordet. Und der Anführer der Anhänger der Ahlul Bayt (ع) wurde, ging als „Hussein der Märtyrer von Fakh“ in die traurige Geschichte ein.
Hadi starb in Jahre 170 nach der Hijra und Haroon wurde der nächste Kalif. Zu diesem Zeitpunkt war der Imam 42 Jahre alt. Auch dieser Kalif machte keinen Hehl aus seinem Hass gegenüber den Söhnen Imam Alis (ع). Die Beliebtheit des Imams machte auch ihm sehr zu schaffen. Haroon versuchte alles zu machen, um den Imam (ع) zu schädigen und zu schwächen. Eines Tages brachte er den Imam von Medina nach Bagdad und begann eine Diskussion mit ihm.
Haroon: „Ich möchte dir eine Frage stellen über ein Thema, welches unbeantwortet in meinem Kopf bleibt.“
Imam (ع): „Wenn ich die Freiheit habe mich auszudrücken, so werde ich dir antworten.“
Haroon: „Du bist frei und kannst sagen, was du willst“.
Haroon: „Warum glaubst du, dass du höher gestellt bist als wir, den Söhnen von Abbas? Wir kommen von der gleichen Linie und damit will ich sagen, dass wir beide Söhne vom Stamme Hashim sind.
Imam (ع): „Wir stehen näher zum Propheten als du.“
Haroon: „Wie?“
Imam (ع): „Weil unser Vater Abu Talib und der Vater des Propheten von dem gleichen Vater und der gleichen Mutter sind.“
Haroon: „Als der Prophet starb, war dein Vater Abu Talib gestorben, aber unser Vater Abbas war am Leben. Es ist klar, dass solange der Onkel lebt, die Cousins nicht erben können.“
Imam (ع): „Solange ein Kind lebt, erbt der Onkel nicht. Fatimah Zahra war am Leben und somit konnte dein Vater Abbas das Erbe nicht erhalten.“
Haroon: „Warum erlaubst du den Menschen, dich Sohn des Propheten zu nennen, wo du doch der Sohn des Ali bist. Denn jeder wird nach seinem Vater benannt und der Prophet ist dein Großvater mütterlicherseits.
Imam (ع): „Wenn der Prophet zum Leben zurückkehren würde und um die Hand deiner Tochter anhalten würde, würdest du sie ihm geben?“
Haroon: „Mit großer Freude würde ich das tun:“
Imam (ع): „Aber der Prophet würde mich niemals um die Hand meiner Tochter anhalten.“
Haroon: „Warum?“
Imam (ع): „Weil er auch mein Vater mütterlicherseits ist, er aber nicht dein Vater ist. Deshalb kann ich mich als den Sohn des Propheten bezeichnen.“
Haroon wurde still und war überrascht von der Antwort und erlaubte den Imam zu fragen was auch immer er wollte. Der Imam (ع) sagte: „Ich möchte nichts von dir, nur dass du mich gehen lässt und meine Arbeit machen lässt.“
Haroon lies ihn später nochmals in Medina festnehmen und in Basrah (Irak) ins Gefängnis werfen. Der dortige Bürgermeister der Stadt Basra, Yahya, schrieb nach einem Jahr einen Brief an Haroon und teilte ihm mit, dass nichts in diesem Jahr am Imam gesehen habe, außer Gutes und Frömmigkeit und er nicht gewillt ist, ihn länger inhaftiert zu halten. Entweder er nehme ihn zurück oder er lasse ihn frei. Haroon befahl, dass der Imam (ع) nach Bagdad verlegt werden solle. Der dortige Stadtvorsteher, Fazal, konnte auch nichts außer Bewunderung für den Imam (ع) empfinden und wollte ihn auch freilassen oder Haroon solle ihn zurücknehmen. Der Grund warum alle Imam Musa al-Kazim nicht mehr gefangen halten wollten war, dass Haroon jedem befahl den Imam (ع) im Gefängnis töten zu lassen, jedoch keiner von ihnen das tun wollte. Zum Schluss wurde er ins Gefängnis von „Sindi Bin Shahik“ verlegt, wo er von dem hartherzigen und schlechten Mann vergiftet wurde. Haroon versuchte den Tod des Imams als einen natürlichen Tod erscheinen zu lassen. Doch dies konnte einfach nicht gelingen.
Imam Musa Kazim (ع) wurde in Bagdad beigesetzt. Sein Schrein wird heute immer noch von Millionen von Pilgern besucht. Auch dieses Jahr (2005) pilgerten Millionen Menschen zu seinem Grab, wo eine grausame Tragödie hunderten von Pilgern das Leben kostete. Die friedlichen Pilger wurden vergiftet, mit Raketen beschossen und schließlich durch ein Gerücht in Panik versetzt. Bei dem Unglück starben mehr als 1000 Schiiten. Möge Allah diese Terroristen bestrafen und die Einheit zwischen Schiiten und Sunniten stärken.
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Quellen: ABC des Islam, The Introduction to the Infallibles, Shia im Islam