Überlieferungen des Propheten (ص) über Imam Hassan (ع) und Imam Hussain (ع)

Der Imam nach al-Hassan ibn Ali war sein Bruder al-Hussain ibn Ali, der Sohn der Fatima, der Tochter der Gesandten Allahs, (und zwar) durch die Ernennung (nass) seines Vaters und Großvaters, (sowie auch) aufgrund des Testaments seines Bruders al-Hassan. Sein Beiname (kunya) war Abu ‘Ab-Dillah.

Er wurde in Medina geboren, am 5. Schaban 1 im 4. Jahr nach der Hijra (626 n.Chr.). Seine Mutter Fatima brachte ihn zu seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (ص). Dieser war darüber mit großer Freude erfüllt und nannte ihn „Hussain“. Er opferte einen Widder für seine ‘Aqiqa 2. Er und sein Bruder (al-Hassan) waren (und sind) aufgrund der Verfügung des Gesandten Allahs die beiden Herren der jungen Männer des Paradieses, und mit zweifelloser Übereinstimmung waren sie die Enkel des Propheten der Barmherzigkeit. Al-Hassan ibn Ali ähnelte dem Propheten von seinem Kopf bis zu seiner Brust, während al-Hussain (ع) ihm von seiner Brust bis zu seinen Füßen ähnelte. Sie waren dem Propheten von all seiner Familie und seinen Kindern am liebsten.

Zadhan überlieferte von Salman, welcher sagte: „Ich hörte den Gesandten Allahs über al-Hassan und al-Hussain sagen: „O Allah, ich liebe sie beide. Darum liebe (auch) Du sie und jeden, der sie liebt.“ 3

Und er (der Prophet) sagte: „Wer al-Hassan und al-Hussain liebt, den liebe (auch) ich, und wen ich liebe, den liebt (auch) Allah, und wen immer Allah liebt, den wird er ins Paradies eintreten lassen. Wer sie (aber) hasst, den hasse (auch) ich, und wen ich hasse, den hasst (auch) Allah, den lässt Er ewig im Feuer weilen.“ 4

Dann sagte er: „Diese meine beiden Söhne sind zwei Rayhan-Pflanzen 5 der Welt (um sie mit ihrem Duft zu erfüllen).“ 6

Zirr ibn Hubaisch überlieferte von ibn Masud, welcher berichtete: „Als der Prophet mit dem Gebet beschäftigt war, kamen al-Hassan und al-Hussain und stellten sich hinter ihn. Als er seinen Kopf hob, nahm er die beiden liebevoll (in die Arme). Als er wieder zum Gebet zurückkehrte, taten auch sie es. Als er (das Gebet) beendet hatte, setzte er den einen (von ihnen) auf sein rechtes, den anderen auf sein linkes Knie und sagte: ‘Wer mich liebt, der soll (auch) diese beiden lieben’“ 7

Sie waren die beiden Beweise Allahs (hudschatay-Allah) für Seinen Propheten bei der Mubahala 8. Nach ihrem Vater, dem Fürsten der Gläubigen, waren sie die beiden Beweise Allahs für die Ummah hinsichtlich der Religion (din) und des Islams und der (islamischen) Nation.

Muhammad ibn Abi ‘Umair überlieferte von seinen Männern (ridschal), von Abu Abdillah, welcher berichtete: „Al-Hassan ibn Ali sagte zu seinen Gefährten: „Allah Der Erhabene hat zwei Städte – eine von ihnen ist im Osten, die andere im Westen – in welchen keins der Geschöpfe Allahs daran interessiert ist, sich Ihm zu widersetzen. Bei Allah, Allahs Beweis für Seine Geschöpfe in und zwischen ihnen (den Städten) ist nichts anderes als ich und mein Bruder al-Hussain.’ 9

Ein Bericht dieser Art ist von al-Hussain ibn Ali überliefert: Er sagte zu den Gefährten von Ziyad: ‚Was ist mit euch, dass ihr euch gegenseitig helft gegen mich? Oder bei Allah, (seht ihr nicht,) wenn ihr mich tötet, ihr dann den Beweis Allahs für euch tötet? Nein, bei Allah, es gibt zwischen Dschabilqa und Dschabirsa keinen (anderen) Sohn des Propheten, den Allah zum Beweis für euch gemacht hat außer mir.’ 10

Dschabilqa und Dschabirsa sind die beiden Städte, die al-Hassan und sein Bruder erwähnt hatten. Einer der Beweise (burhan) ihrer Vollkommenheit und Beweis Allahs speziell sie beide betreffend – abgesehen von der erwähnten Mubahala des Propheten (in welcher er) die beiden (als Beweise) vorbrachte, ist auch (die Tatsache, dass) er seine Hand auf ihre (Hände) legte (baia) 11, was er niemals bei einem anderen Kind getan hatte. Auch der Quran bringt eine positive Aussage über den Lohn (thawab) des Paradieses für die beiden aufgrund ihrer guten Werke, obwohl sie sich in ihrer frühesten Kindheit befanden, und er sandte dies zu niemand anderem herab als zu ihnen. Allah, Der Erhabene sagte in Sure al-Dahr“ 12

„Und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen. (Indem sie sprechen:) „Wir speisen euch nur um Allahs Willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag des Finsterblickens und des Unheils.“ Darum wird Allah sie von dem Übel jenen Tages bewahren und ihnen Freude und Glück bescheren. Und Er wird sie für ihre Standhaftigkeit belohnen mit einem Garten und seidenen (Gewändern).

Diese Aussage erstreckte sich auf die beiden, ihren Vater und ihre Mutter. Die Aussage enthält ausdrückliche Erklärung (über sie) darüber und ihr diesbezügliches Bewusstsein, beides sind Hinweise darauf, dass die prächtigen Verse von ihnen handeln und darauf, dass der größte Beweis für die Geschöpfe durch sie kam. Auf die gleiche Weise war auch der Bericht über den Messias (Isa), der in der Wiege sprach (als neugeborenes Kind), ein Beweis für sein Prophetentum, für die besondere Fürsorge Allahs für ihn durch Wunder (karamah), welche seine Stellung und Position bei Allah hinsichtlich (seiner) Vorzüge aufzeigen.

Der Gesandte Allahs hatte bereits vorher auf sein (Imam Hussains, a.) Imamat sowie auf das seines Bruders klar hingewiesen durch Ernennung, indem er sagte: „Diese meine beiden Söhne sind die beiden Imame, die Härten erfahren werden.“

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  1. Der achte Monat des islamischen Mondkalenders (Anm. d. Übers.)
  2. Aqiqa nennt man die Zeremonie, bei der der Kopf eines Neugeborenen am siebenten Tage nach seiner Geburt rasiert und ein Schaf für das Kind geopfert wird. (Anm. d. Übers.)
  3. Überliefert von al-Tirmidhi 5:656-3769 von Usama ibn Zaid, und ibn al-Athir in „Usad al-Ghaba“ 2:11, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-Ummal“:13:666/37697
  4. Al-Hakim al-Nisaburi erwähnte es in „al-Mustadrak“ 3:666 mit leichter Abweichung, und ibn Asakir in „Tarich-al-Dimaschq – Tardschuma al-Imam Imam Hussain“ (ع): 97/131 und 98/132, und al-Kandschi al-Schafíi in „Kifaya al-Talib:422, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-Ummal“ 12:119, und ‘Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“ 43:275/42
  5. Rayhan (bot.: Ocimum basilicum), duftende Blume (Anm. d. Übers.)
  6. Al-Buchari erwähnte es in „al-Sihah: 5:33, mit leichter Abweichung, und al-Tirmidhi in seinen „Sunan“: 5:656/377, und Ibn Asakir in „Tarich-i-Dimaschq – Tardschuma al-Imam Imam Hussain (ع)“:38-39/57-60, und Ibn al-Athir in „Asad al-Ghaba“ 2:19, und ibn al-Dhabagh in „al-Fusul al-Muhimma“:154, und al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-Ummal“ 12:113, und ‘Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“ 43:275/42.
  7. Ähnliches überlieferte al-Baihaqi in seinen Überlieferungen (sunan) 2:263, und ibn Asakir in „Tarich-i-Dimaschq – Tardschuma al-Imam Imam Hussain (ع)“: 83/116, und Muhibb-al-Din al-Tabari in „Dachair al-Uqba“:131und 132, und „al-Muttaqi al-Hindi in „Kanz al-Ummal“:12:121 (gekürzt), und ‘Allamah al-Madschlisi überlieferte es in „al-Bihar“:43:275/43
  8. Im Heiligen Quran beschriebenes Ereignis beim Aufeinandertreffen mit Christen (3:61), (Anm. d. Über.)
  9. Ähnliches erscheint in „Basair al-Daradschat“: 359/4 und 5, und bei al-Kulaini in „al-Kafi“ 1:384/5.
  10. Siehe bei al-Tabari: 3:319
  11. Entsprechend den Zeichen eines Treueids (Anm. d. Übers.)
  12. Die 76 Sure des Heiligen Quran (Anm. d. Übers.)

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Quelle: „Kitab-ul-Irshad“ von Shaikh al-Mufid

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