Buch: Eine Reise zur unsichtbaren Welt – von Hujjatul Islam Najafi Quchani

Vorwort

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Dieses Bilderbuch enthält einen verkürzten Text des Orginal-Buches von Hujjatul Islam Najafi Quchani. Dieses wurde als ein einfach zu lesendes Buch für alle Altersgruppen zusammengestellt. Trotzdem wird den jungen und älteren Lesern aufjedenfall empfohlen auch das Original Buch zu lesen, welches das Lesen interessant macht und im Detail verschiedene Fragen, Diskussionen und Sachverhalte bzgl. Barzakh (im Lichte des Qurans und der Überlieferungen) enthält.

Eine Reise zur unsichtbaren Welt

Als ich gestorben bin, sah ich mich stehend, befreit von meiner Krankheit, fit und gesund; ich sah meine Verwandten trauernd um meinen Leichnam herum. Ich war durch ihr Weinen sehr betrübt, und sagte ihnen, dass ich geheilt und nicht tot sei; jedoch niemand hörte mich.

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Mein Körper wurde gewaschen und mit einem Leichentuch umhüllt. Ich bin eben in den Beerdigungsvorgang eingetreten, in welchem ich viele wilde Tiere sah, die mich beängstigten. Die anderen Menschen jedoch haben diese Bestien nicht mal bemerkt.

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Mein Körper wurde Kopf über in das Grab herabgelassen. Gerade in diesem Moment sind viele Tiere aufgetaucht und fingen an meinen Körper anzugreifen. Meine Furcht kannte keine Grenzen, aber die anderen Leute benahmen sich so, als würden sie diese Tiere nicht einmal sehen! Meine Hilferufe fielen auf taube Ohren.

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Plötzlich sind einige Leute in das Grab eingetreten und verscheuchten diese Tiere. Ich dankte ihnen. Sie sagten mir, dass sie meine „Guten Taten“ seien, während die Bestien meine „Schlechten Taten“ sind.

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Das Grab wurde über meinen toten Körper geschlossen und alle meine Freunde und Verwandte verließen mich in meiner einsamen Haft. Ich war beängstigt und verwirrt. Plötzlich zitterte das Grab und öffnete sich.

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Zwei riesige Engel mit Furcht erregenden Gesichtern traten ein. Rauch und Feuer spuckte aus ihren Mündern und Nasen. Sie hielten rote heiße Eisenstangen in ihren Händen. Plötzlich fragten sie mich in einer donnernden Stimme: „Wer ist dein Herr?“ In meiner Angst, konnte ich nicht sprechen und flehte Allah (swt) um Hilfe und flehte um Fürsprache von Imam Ali (ع), wissend dass er in den schwierigsten Umständen hilft.

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Meine Stille verärgerte sie und sie wiederholten ihre Frage. Meine Angst verschwand und ich antwortete mit der Rezitation der Sure Hashr (Verse 22,23). Danach fragten sie mich: „Wer ist dein Prophet? Welches ist dein Buch (Kitab)? Welche ist deine Qibla? Wer sind deine Imame?“ Die Antworten schienen sie zufrieden zu stellen.

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Dann fragten sie mich „Was ist die Quelle deiner Antworten?“ Ich wurde wieder verwirrt und ängstlich. Würden die Argumente, die ich im Dunkeln gelernt hatte, mit Ignoranz in der materiellen Welt, die Wahrheit behalten an diesem erleuchtenden, aufklärenden Platz?

Ich suchte wieder Zuflucht bei Allah (swt) mit Imam Alis (ع) Fürsprache. Plötzlich enthüllten sich mir die Antworten. Ich wurde durch Allah (swt) geleitet. Ich antwortete. Sie sagten, „dann schlaf wie ein Neugeborener“ und verließen mich. Ich spürte, wie die Angst verschwand und schlief friedlich ein.

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Als ich aufwachte, war ich in einem angenehmen Raum mit einem hübschen jungen Mann. Nachdem wir uns gegenseitig respektvoll begrüßt haben, sagte er mir, „mein Name ist Hadi (Führer). Ich führte dich zu deinen letzten Antworten. Hättest du falsch geantwortet, so wäre dein Grab mit Feuer aus der Hölle gefüllt worden.“

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Ich fragte ihn: „Sag mir, woher kennst du mich so gut, ohne mich jemals getroffen zu haben?“ Er antwortete: „Ich bin die liebevolle Beziehung und Freundschaft, die du zu Imam Ali (ع) und der Ahlulbayt (ع) des Propheten (ص) hattest. Ich habe dich immer begleitet, seit dem in der materiellen Welt dein Ansichtsvermögen die Kraft verzehrt hat, um mich wahrzunehmen.“ Nach einigen Diskussionen verließ er mich. Kurz danach bin ich eingeschlafen.

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Als ich erwachte, sah ich zwei Männer, welche neben mir saßen. Einer war hübsch und der andere hässlich. Sie haben meinen Körper von Kopf bis Fuß beschnuppert, zueinander flüsternd, und füllten sichere Boxen und versiegelten sie. Ich realisierte, dass meine Taten beurteilt und aufgenommen wurden. Um ihre Aufgabe zu vervollständigen, haben sie einige Leichtentücher um meinen Hals gebunden und legten die Box unter meinen Kopf.

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Danach haben sie mich in einen Eisenkäfig gesteckt, welcher verkleinert wurde, indem an einem Hebel gedreht wurde. Ich war beängstigt und konnte kaum atmen. Ich hörte meine Knochen brechen und Öl lief meinen Körper herunter, welches sie abtrockneten. Es dauerte nicht lange, bis ich in Ohnmacht fiel und ich nicht mehr mitbekommen habe, was mit mir geschehen war.

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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, sah ich meinen Kopf auf Hadis Schoß liegen. Ich begann leise zu weinen. Er tröstete mich und sagte dann: „Jeder muss das in der Anfangsphase im Grab durchmachen. Es geschieht aufgrund der eigenen vergangenen Taten.“ Nachdem er mich ein wenig tröstete, verließ er mich. Mein Körper schien von allen Sünden gereinigt zu sein und wurde rein und sauber.

Ich hatte nun verstanden, dass diese Verengung im Grab in Wirklichkeit ein Akt der Reinigung war, so dass wenn ein Mann schlechte Charaktereigenschaften aufwies, diese Sünden als ein Ergebnis der Verengung, aus ihm herausgedrückt werden würden, wie das schwarze Öl, welches ich gesehen hatte.

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Donnerstagnachts besuchte ich mein Haus in Gestalt einer Taube. Ich sah meine Familie und Freunde den Quran rezitieren, religiöse Vorlesungen anhören und gutes Essen zu sich nehmen. Ich war traurig, als ich sah, dass dies nur aus Traditionsgründen gemacht wurde. Keine Bedürftige oder würdige Person wurde eingeladen. Auf welche Art sollte mir dieses Essen helfen?

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Als ich zum Grab zurückkehrte, sah ich Hadi mit einem Tablett voller süßer Apfelstücke. „Woher kommt das?“, fragte ich ihn. „Jemand rezitierte aufrichtig die Fatiha neben deinem Grab und Allah hat dich dafür hiermit belohnt.“, antwortete er. Danach hat er mich über andere gute Neuigkeiten informiert. „Der Sohn des Imams, dessen Grab du besucht hast und die religiösen Gelehrten, an die du in deinen Nachtgebeten gedacht hast, sind gekommen, um dich zu besuchen.“

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Plötzlich kamen diese Gäste an, in mitten von ihnen waren Hazrat Abbas und Hazrat Ali Akbar. Ihre majestätischen Gesichter waren sehr hell leuchtend und sie trugen einen Kampfhelm, ein Schutzschild, ein Schwert usw., als ob sie sich für einen Kampf vorbereitet hätten. Hazrat Abbas sprach zu mir: „Deine Erinnerung an meinen Vater Imam Ali (ع) war deine Erlösung. Du wurdest freigesprochen und dir wurde vergeben.“ Nach einigen Gesprächen sind die Gäste wieder gegangen.

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Es wurde Zeit weiter zu laufen. Kaum hatte ich meine Tasche mit meinen Taten aufgehoben, begann ich schon entlang des Weges zu laufen, den mir Hadi gezeigt hatte. Nachdem ich eine kleine Strecke hintergelegt hatte, fing ich an mich ein wenig müde und durstig zu fühlen.

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An diesem Ort gesellte sich eine hässliche Person namens „Abu Lahaw“ zu mir. Er sagte mir: „Sie nennen mich „Ignoranz“. Mein Beiname ist „Eigensinn“. Mein Familienname ist „Abu Lahaw“ (Vater der Zeitverschwendung). Mein Ziel ist es, Schaden anzurichten, Leute irrezuführen und sie dazu zu bringen, vom rechten Weg abzukommen.“

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Er gab (verlockte mich) mir einen „kurzen Hieb“ und ich verließ meinen ursprünglichen Weg. Dieser Weg war noch schwerer, voll mit schmutzigen Graben, mit Dornen überseht und mit vielen Schlangen und Skorpionen. Die unerträgliche Hitze machte mich sehr durstig, jedoch mein Gefährte lachte und schien meinen Zustand zu genießen.

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An einem offenen Abgrund sahen wir ein paar Wassermelonen, welche er mit Genuss aß. Er bat auch mir welche an. „Es ist das Eigentum von jemand anderem und von daher ist es nicht richtig, es ohne Erlaubnis zu essen.“, sagte ich. Jedoch brachte er mich erneut in Versuchung, indem er sagte: „Sei nicht so pflichtgetreu.“ Der Quran sagt: „Wer auch immer in Bedürftigkeit geriet, ohne Verlangen noch die Grenzen überschreitend…“

Ich fiel wieder in seine Falle und biss in die Frucht. Zu meinem Entsetzen war es so bitter, dass dadurch mein Mund und mein Hals schmerzten. „Wassermelone des Satans und der Ignoranz“, dachte ich mir.

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Plötzlich wurden wir von einem Hund und dem Wächter des Landes angegriffen. Ich wurde heftig geschlagen, da ich ohne Erlaubnis auf fremdem Eigentum war. Während der Zeit erreichte ich den wahren Weg, jedoch war ich in einem schlimmen Zustand. Abu Lahaw, welcher den Schlägen entwischte, lachte und genoss es, mich schreien und nach Hadi um Hilfe rufend zu sehen. „Der Keim dieses Leides wurde von dir selbst auf Erden geschaffen“, schrie er.

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Nach weniger Zeit erreichte ich eine offene, lebhafte und hell leuchtende Stadt. Ich bat den Wächter darum mich von Abu Lahaw zu befreien. Er antwortete jedoch: „Abu Lahaw ist untrennbar von dir, genauso wie dein Schatten. Aber er kann nicht in die Stadt des Lichtes eintreten. Doch wenn du morgen wieder aufbrichst, wird er dich wieder begleiten.

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Ich verbrachte die Nacht an diesem Ort. Es war wunderschön und ich habe einige alte Bekanntschaften getroffen. Wir waren fröhlich in Gesellschaft mit den besten der Menschen, Essen und guter Bedienung. Wir dankten Allah (swt), dass er uns für unsere kleinen Taten auf Erden so reichlich belohnte.

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Am nächsten Tag bin ich weiter gegangen. Nach halbem Weg sah ich zu meinem Schrecken Abu Lahaw sich mir nähern, wie ein schwarzer Nebel. Der Offizier vom Dienst sah das und sagte: „Abu Lahaw ist das Gesicht deiner schlechten Taten, wie z.B. Ungerechtigkeit, Stolz, Verlangen, Wut usw. usf. Wenn du auf Erden nicht davon losgekommen bist, wie sollst du dann jetzt davon loskommen?“

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Ich lief weiter mit Abu Lahaw an meiner Seite. Schon bald hatten wir einen Berg erreicht, welcher einen tiefen Graben an der Seite hatte. Abu Lahaw verlockte mich dazu darauf zu klettern. Ich akzeptierte und zu meiner großen Überraschung, erwies es sich als sehr schwer und gefährlich. Verschiedene Male rutschte ich aus und verletzte mich dabei, fast in den Graben zu fallen. Abu Lahaw lachte und sagte. „Er, der stolz ist in dieser Welt, dem wird Allah den Rücken brechen, und Er, der versucht höher als andere zu sein, den wird Allah die Nase in Staub reiben.“ Du hast all das schon gelesen (im Quran), jedoch nie danach gehandelt.

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Nach weniger Zeit erreichte ich einen Garten mit einem Weiher, an dem Leute saßen und Früchte aßen. Sie grüßten mich und luden mich ein: „Wir fasteten an dem Zeitpunkt unseres Todes; gegen Abu Lahaw ist deine Verteidigungswaffe die Überwachung derjenigen, die du über dein Verlangen gelehrt hast in deinem Leben.“

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Der Nächste Teil der Reise war einfach zu durchlaufen. Da waren Bäume gefüllt mit Früchten an beiden Seiten und ein Fluss, welcher entlang fließ. Es war, als hätten wir die Schönheit Gottes erblickt.

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Ich erreichte den nächsten Ort, ohne mich müde zu fühlen. Ich erblickte einen getrennten silbernen und goldenen Platz für mich reserviert, um da zu halten. Die Diener waren hübsch und mit guten Manieren und achteten für mich auf jede Bequemlichkeit.

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Bei Einbruch der Nacht wurde der Platz beleuchtet. Ich realisierte auf einmal, dass dieses Licht von dem Baume Muhammads und seiner Ahlulbayt stammte und diese Stadt für denjenigen war, der sie liebte. Ich dankte Allah (swt) für Seine Gnade und seine Barmherzigkeit und dankte Muhammad und seiner Ahlulbayt, dass sie uns auf den Geraden Weg geführt haben.

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Am nächsten Morgen ging ich weiter. Wieder war der Weg einfach und wunderschön mit üppigen grünen Bäumen, kühlem Wasser in den Flüssen und angenehmen Windstößen.

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Außerhalb der Stadt wurde der Weg eng und steinig. Plötzlich erschien Abu Lahaw neben mir und versuchte mich dazu zu bringen, einen anderen Weg als „Abkürzung“ zu nehmen, aber ich blieb auf dem gleichen Weg, ohne Vertrauen in ihm und da ich schon davor unter seinen Händen gelitten hatte. Wie Imam Ali (ع) schon sagte: „Den zu prüfen, den du schon mal geprüft hast (und durchgefallen ist) ist dumm.“

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Nach einer kurzen Zeit erreichten wir wieder den guten Weg und waren gleich am nächsten Ort. Hadi traf mich am Tor. Wir begrüßten und umarmten uns. Er sagte: „Denke nicht, dass du so sicher vor Abu Lahaw sein wirst, wie jetzt. Er hat mächtige Waffen der Täuschung und ich kann dich nur vor Abu Lahaws Täuschung warnen, deswegen sei sehr vorsichtig, damit du jetzt nicht auf irgendwelche Fallen reinfällst. Heute ist Freitag, geh und besuche deine Familie und schau ob sie irgendwelche guten Taten in deinem Namen getan haben.“

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Ich besuchte erneut meine Familie. Was ich da sah, machte mich traurig. Meine Familie ging durch harte Zeiten, ohne dass sich jemand um sie kümmerte. Ich betete: „O Allbarmherziger, habe Mitleid mit meiner Familie und mir, da du der Herr von allem bist.“ Dann habe ich gemerkt, dass meine Familie ebenso für mich gebetet hat und weinte in Erinnerung an die guten Zeiten, die sie zu meiner Lebzeit hatten.

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Als ich zurückkehrte, sah ich ein starkes Pferd neben Hadi stehen. „Deine Familie betete für dich und Allahs Segen hat dich in dieser Form erreicht. Du wirst dieses Pferd für deine nächste Reise brauchen“, sagte er. „Außerdem wurden die Gebete für deine Familie erhört und von nun an, werden sie in Behaglichkeit und Wohlsein leben.“

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Ich kehrte zu meinem Zimmer zurück und war angenehm überrascht eine wunderschöne junge Frau zu sehen. Ihre Augen glänzten und ihr leuchtendes Gesicht schien das ganze Zimmer zu beleuchten. „Diese junge Frau wurde mit dir verheiratet und extra für diese Nacht vom Berge des Friedens geschickt“, sagte Hadi und verließ uns.

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Am nächsten Morgen mit einem Stock und einem Schwert bewaffnet, stieg ich auf das Pferd und ritt los. Das Gebiet war sandig und schlüpfrig. Ich sah affenartige Geschöpfe, wobei ich realisierte, dass diese tatsächlich zuvor Menschen gewesen waren. Sie hatten weder Schwänze noch Haare und liefen auf zwei Beinen. Eiter und Blut strömte aus ihrem Geschlechtsbereich, begleitet von einem schlimmen Gestank. „Das ist das Land der Lust und des Verlangens“, sagte Hadi, „Diese Leute waren Ehebrecher. Hüte dich davor, vom rechten Weg abzukommen oder es könnte dein Ende sein.“

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Danach sah ich Leute, Tieren ähnlich, welche mit riesigen Eisennägeln an ihren Geschlechtsorganen an der Wand hingen. Einige wurden auch gepeitscht und schrieen vor Schmerzen. Hadi informierte mich, dass diese Leute in verschiedenen, verbotenen, sexuellen Vergnügungen nachsichtig waren.

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Plötzlich tauchte Abu Lahaw auf und versuchte mich in einen angrenzenden Weg zu locken. Entschlossen folgte ich jedoch Hadis Rat und lief den rechten Weg entlang, denn die Erlösung liegt nur darin, dem rechten Weg zu folgen.

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Nachdem wir weiter geritten sind, habe ich gemerkt, dass der Boden erschütterte und der Wind tobte und der Himmel sich verdunkelte. Es herrschte ein Sturm aus Steinen. Überall um mich herum sah ich Leute, welche den Anweisungen ihres Abu Lahaw’s folgten und in den Sumpf fielen oder gegen einen aus dem Himmel fallenden Stein stießen. „Diese Leute waren homosexuell.“ Sagte Haadi. „Lass uns nun schnell weg gehen von hier, sonst könnte dir das gleiche Unheil zustoßen.“

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Wir reisten lediglich einige Meilen und sahen uns schon an einem anderen Ort. Ich dankte Allah und reiste weiter.

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Plötzlich kam der verfluchte Abu Lahaw an. Mein Pferd wurde scheu bei seinem Anblick und ich fiel zu Boden. Ich wurde schwer verletzt. Hadi kam und half mir hoch. Ich klagte bitterlich: „Wann immer du gehst, so kommt Abu Lahaw um Schaden anzurichten.“ Er antwortete: „Nein, ich gehe immer wenn Abu Lahaw kommt, das passiert aufgrund  deiner schlechten Taten auf der Erde.“

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Vor uns war ein weiteres Land der Verlangen. Hier waren Leute, die schwermütig aßen. Diejenigen, die sich mit halal Essen überaßen, hatten Gesichter wie Affen und Kühe. Diejenigen, die nicht halal Essen aßen, hatten Gesichter wie Schweine und Bären mit riesigen Bäuchen und dünnen Beinen. Sie wurden verschiedene Male bestraft. Es schien, als wären ihre Bäuche mit Feuer gefüllt.

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Wir liefen schnell weiter und schon bald erreichten wir ein verlassenes Haus in einer einsamen, leeren Gegend. Einige andere Reisende waren auch da und aßen aus ihrer Tasche. Als meine Körperglieder immer noch schmerzten, nahm Hadi eine Salbe und plötzlich verschwand der Schmerz. „Hadi, was für ein Medikament ist das?“, fragte ich. „Das ist der Dank und das Preisen Allahs, das du für deine Geschenke ausgesprochen hast, mit denen du gepriesen wurdest.“

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Am nächsten Tag warnte mich Hadi, dass ich jetzt Zeuge der Strafen werde, welche ich mit der Zunge begangen habe, und riet mir Wasser und ein Schutzschild mitzunehmen. „Deine Fastentage auf der Erde werden jetzt dein Schild sein, das dich beschützen wird vor dem Höllenfeuer. Auf dem Weg sahen wir verschiedene Tiere, welche bösartig gegeneinander kämpften. Andere aßen sogar das Fleisch der tot daliegenden Körper. Sie waren sehr durstig und Feuer spie aus ihren Mündern und Ohren! Dies sind die Verleumder und ihre Verwandten, die Lügner, Betrüger und diejenigen, die sich über die Gläubigen lustig machten“, sagte Hadi.

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Danach kamen wir in die Nähe eines Gartens mit Fruchtbäumen. Plötzlich realisierte ich, dass sie brannten! „Was ist hier passiert?“, fragte ich. „Das ist der Garten, der durch das Preisen und Gedenken Allahs der Gläubigen erschaffen wurde. Jedoch wenn diese Gläubigen logen, nachsichtig verleumdeten oder beleidigten, fing der Garten an zu brennen. Das sind ihre guten Taten, die aufgrund ihrer Sünden unbrauchbar wurden.“

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Freitag Nacht ging ich erneut zu mir nach Hause als Gestalt eines Vogels. Meine Kinder pflückten die Früchte von dem Baum ab, auf dem ich saß. „Unser Vater hat diese Früchte gepflanzt und wir genießen seine Früchte. Möge Allah ihn segnen“. Sie wiederholten diese Worte und rezitierten dann die Sure ad-Dukhan und die Sure Dahr. Ihre Gebete erfreuten mich und ich fing an ebenfalls für sie zu beten und kehrte zu meinem eigentlichen Aufenthaltsort zurück.

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Als ich zurückkam, stand mein Pferd bereit. Hadi zeigte mir zwei Geschenke. Das eine war von Sayyida Fatima az-Zahraa (ع) und das andere war von Imam Ali (ع) als Belohnung für die zwei Suren, die meine Kinder für mich rezitiert hatten. „Wenn die Zeit gekommen ist, in der du die Geschenke benötigst, werden sie sich von selbst öffnen“, erzählte mir Hadi.

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Nach kurzer Zeit, erreichten wir das Land der Gier und des Geizes. Da sahen wir Leute mit Gesichtern wie Hunde, welche gegen einander kämpften.

Einige aßen tot daliegende Körper und Feuer kam aus ihren Hinterteilen. Hadi informierte mich: „Diese Leute nahmen oft Bestechungsgeld und unterschlugen oder klauten Geld welches eigentlich Waisen gehörte.“

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Danach traten wir ein in das Land der Eifersucht. Ich sah wie sich riesige Roboter ähnliche Kreaturen uns näherten. Plötzlich tauchte Abu lahaw auf. Mein Pferd wurde wieder scheu und warf mich zu Boden. Abu Lahaw schrie vor Lachen: „O du Narr, nenn mir einen der frei von Eifersucht ist. Du wirst nie aus dieser Mienenfalle raus kommen.“

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Ich war sauer und fing an ihn zu bekämpfen, aber er war stärker als ich und überwältigte mich. Ich schrie nach Hilfe: „Ya Ali Madad!“

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Unverzüglich drehten sich die Roboter artigen Kreaturen um. Abu Lahaw versuchte auszuweichen jedoch fiel er unter die Reifen eines Roboters. Das war meine letzte Begegnung mit ihm!

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Als ich aufstand, fingen Hadi und ich an schnell wegzulaufen. „Hadi, es sieht so aus, als wäre Abu Lahaw tot“, sagte ich. „Nein“, antwortete Hadi, „Abu Lahaw stirbt nie, jedoch wird er dir jetzt nicht mehr näher kommen, wenn wir weit weg vom Tal der „Barhoot“ sind. Vor uns werden Leute für ihre Arroganz und ihren Stolz bestraft, aber da du dich vor diesen Dingen zu deiner Lebenszeit gerettet hast, wirst du keine Probleme bekommen.“

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Es wurde angenehm, als wir weiter liefen, mit kühlen Winden, Bergen, grünen Landschaften und Wasserfällen. Zahlreiche Zelte wurden dann auf einmal sichtbar.“ Das ist das Tal des guten und das heilige Land und du wirst hier einige Tage bleiben“, sagte Hadi.

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Einige Besucher erschienen und Hadi sagt mir, ich solle mit ihnen gehen: „Geh mit ihnen zum Zelt. Du wirst da alte Freunde finden.“

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Als ich eintrat, begrüßte mich eine wunderschöne, junge Frau. Wir setzten uns und wurden von einem hübschen jungen Burschen bedient. Sie sprach mit mir über religiöse Angelegenheiten. Ihr vieles Wissen beeindruckte mich. „Ich wurde in der heiligen Stadt von Medina erzogen und wurde von Sayyida Fatima (ع) gelehrt, welche wie ihr Vater, selbst eine Stadt des Wissens und der Reinheit ist“, erzählte sie mir.

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Danach gingen wir in den Wald spazieren. Wenn ich einem Baum näher kam, krümmten sich die Äste zu mir, sodass ich leichter an die Früchte herankam. Die Früchte waren süß und frisch und es machte keinen Unterschied, wie viel ich davon aß. Stimmen sprachen aus den Bäumen zu mir, ich könne essen was ich wolle.

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Als ich zurück in die Zelte kam, begrüßte mich Hadi, bereit für die weitere Reise. Wir reisten ab begleitet von Freunden und Engeln. Schon bald erreichten wir einen Berg umgeben von dunklen Wolken, welche Funken ausströmten. Wir konnten außerdem Donner in der Entfernung hören. Die Engel schrieen auf einmal: „Es gibt keine Kraft außer in Allah.“

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Wir bestiegen den Berg und sahen hinunter. „Das ist der Berg von Barhoo“, sagten de Engel, „und diese Funken, welche Pfeilen, Speeren und Schwertern gleich waren, sind in Wirklichkeit Flüche, welche die Gläubigen auf die Feinde der Ahlulbayt gesprochen haben und diese zerstören ihre Scheiben.“

Wir konnten diese glühenden Pfeile sehen, wie sie zahlreiche Leute im Tal trafen und wie sie ihnen nicht entweichen konnten. Sie beklagten sich und die Geräusche klangen wie bellende Hunde! Jeder von uns verfluchte die Feinde der Ahlulbayt. So wurde der Pfeilregen noch heftiger.

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Das Verderben der Feinde der Ahlubayt erfreute mich und machte mich zufrieden. Wir führten unsere Reise fort und sagten dabei: „O Allah! Bestrafe sie so sehr, dass selbst die Höllenbewohner sich wünschen würden, sie wären frei.“

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übersetzt von Maher el Ali
Quelle: http://www.al-islam1.org/gallery/kids/Books/unseen/title.htm

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